Narbenbrüche

Narben als Folge von offenen Bauchoperationen (Laparotomien) können ebenfalls eine Schwachstelle in der Bauchdecke darstellen.

Bei dem Zugangsschnitt in die Bauchhöhle werden die tiefer gelegenen, stabilisierenden Muskelschichten durchschnitten und es bildet sich weniger elastisches Narbengewebe, wodurch die Festigkeit der Bauchdecke an dieser Stelle gestört ist. Entwickelt sich hier eine Vörwölbung und ein Durchtritt von Eingeweiden, spricht man von einem Narbenbruch oder einer Narbenhernie.

Wundheilungsstörungen bei vorangegangenen Operationen und eine Schwächung der Bauchdecke im Rahmen anderer Erkrakungen (chronischer Husten, Verstopfung, Diabetes, Nikotinabusus) begünstigen die Entstehung.

Je nach Größe der Narbenhernie und Gewicht des Patienten können im Einzelfall zur Diagnose und Bewertung der Schwere der Narbenhernie zusätzliche Untersuchungen wie Ultraschall, Computertomographie oder eine Darmspiegelung erforderlich sein. Damit können die verschiedenen Schichten der Bauchwand dargestellt und etwaige Lücken erkannt werden. So lassen sich u.a. die Ausdehnung der Narbenhernie und die Gefahr einer Einklemmung bzw. eine bereits bestehende Einklemmung erkennen.

Bei kleineren Narbenbrüchen kommen prinzipiell die gleichen Operationsmethoden wie bei einem Nabelbruch zum Tragen.

Bei größeren Narbenhernien sind u.U. aufwändige Rekonstruktionsverfahren notwendig, bei denen regelhaft Kunststoffnetze eingebracht werden, um die Bauchdecke zu stabilisieren.

Bei diesen Operationen ist eine längerfristigere postoperative Schonung notwendig und Sie werden zur Entlastung der Bauchdecken eine angepasste Leibbinde verordnet bekommen.