Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME)

Die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) ist eine Viruserkrankung. Erreger ist ein bestimmter Flavivirus. Die FSME tritt in Zentraleuropa (Schwerpunkt Österreich und Bayrischer Wald), Gebieten der ehemaligen Sowjetunion und China regional begrenzt während der warmen Jahreszeit auf.

Übertragung

Die Übertragung erfolgt durch den Biss einer Zecke. Diese nehmen den Erreger beim Blutsaugen auf, er vermehrt sich in der Zecke und gelangt über die Speicheldrüsen wieder auf andere Tiere oder eben den Menschen.

Während der warmen Jahreszeit ist das Risiko der Erkrankung in den betroffenen Regionen erhöht. In 70% der Fälle treten keine Symptome auf und die FSME bleibt unbemerkt (inapparenter Verlauf). Bei den übrigen ca. 30% treten Symptome auf (manifester Verlauf).

Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch) beträgt 7 - 14 Tage, in Ausnahmefällen bis zu 4 Wochen.

Symptome

Der Zeckenbiss selbst ist schmerzlos und wird meistens nicht bemerkt. Beim manifesten Verlauf unterscheidet man 2 Phasen:

1. Phase

  • Dauer 3 - 7 Tage
  • grippeähnliche Symptome

2. Phase

  • Eintritt nach fieberfreien Intervall von ca. 1 - 2 Wochen nach der 1. Phase
  • Infektion des Nervensystems, hierbei unterscheidet man je nach Befall:
    • Meningitis
      (Entzündung der Hirnhäute)
      • starke Kopfschmerzen
      • Schwindel
      • Übelkeit und Erbrechen
      • Nackensteife
    • Enzephalo-Meningitis
      (Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute)
      • s. Meningitis, dazu
      • Bewusstseinsstörungen (bis hin zum Koma)
      • Krampfanfälle
      • Bewegungsstörungen, besonders der Gesichtsmukulatur
    • Meningitis-Enzephalo-Myelitis
      (Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute und des Rückenmarks)
      • s. Enzephalo-Meningitis, dazu
      • Lähmungen des Schultergürtels, der Arme und Beine

Diagnose

Es erfolgt zuerst eine Befragung nach Zeckenbissen und eine körperliche Untersuchung nach diesen Bissen, bei Verdacht auf FSME wird eine serologische Blutuntersuchung vorgenommen.

Therapie

Eine Therapie, die den Erreger direkt bekämpft (kausale Therapie) gibt es nicht, d. h. es werden die Symptome bekämpft und schmerzlindernde, beruhigende Mittel eingesetzt. Patienten der 2. Phase bedürfen der ständigen Kontrolle, um bei Komplikationen direkt eingreifen zu können.

Prophylaxe

aktive und passive Impfung
Maßnahmen zum Schutz von Zeckenbissen in betroffenen Regionen (Tragen von schützender Kleidung, Absuchen des Körpers nach Zecken nach Aufenthalt im Freien).

Besonderes

Bei ca. 10% der Patienten der 2. Phase, vor allem bei der Meningitis-Enzephalo-Myelitis ist mit bleibenden Schäden zu rechnen (z.B. Lähmungen, epileptische Anfälle)