Konservative Therapie

Akuter Tinitus

Ohrgeräusche jeglicher Art werden als Tinitus bezeichnet. Der Tinitus kann auf einem oder auf beiden Ohren auftreten. Das Piepsen, Klingeln, Sausen und Rauschen wird unterschiedlich belastend empfunden.

Der Tinitus kann mit einer Hörstörung und/oder Schwindel einhergehen.

Der HNO-Arzt wird in der Praxis versuchen die Ursache des Tinitus aufzudecken, z.B. virale und bakterielle Infektionen des Ohres, Mittelohrergüsse, Schädigungen der Hörschnecke durch Lärm oder Durchblutungsstörungen. Erkrankungen des Gehirns müssen ausgeschlossen werden. Herz-, Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen spielen eine Rolle, auch Fehlhaltungen der Halswirbelsäule. Stress, psychische Belastungen, Schlafstörungen können auslösend für einen Tinitus sein.

Die Behandlung des akuten Tinitus muss schnell und zielgerichtet durchgeführt werden, in interdisziplinärer Kooperation.

Die Behandlung erfolgt zunächst ambulant durch den HNO-Arzt. Wie beim Hörsturz spielen blutverdünnende, entzündungshemmende und ionenkanalaktivierende Medikamente eine vorrangige Rolle.

Ist die ambulante Behandlung nicht erfolgreich und treten Begleitsymptome wie Hörverschlechterung und Schwindel auf, ist eine stationäre Diagnostik und Intensivbehandlung zu erwägen.

Die stationäre Therapiezeit beträgt ca. 5 Tage.

Nach 3 Monaten spricht man von einem chronischen Tinitus. Die Prognose einer Ausheilung ist schlecht. Ziel der Behandlung ist dann die Habituation (Gewöhnung) an den chronischen Tinitus.

Als Tinitus-Retraining bezeichnet man die Versorgung des Patienten mit einem Hörgerät oder Rauschgenerator bei gleichzeitiger intensiver psychosomatischer Behandlung durch einen qualifizierten Psychologen und HNO-Arzt.

Die poststationäre Weiterbehandlung erfolgt durch den HNO-Belegarzt in seiner Praxis.