Welche Arten von chronischen Wunden gibt es?

Dekubitus (Druckgeschwür)

Ein Dekubitus ist ein Druckgeschwür, das als Folge von sehr langem Liegen oder Sitzen entsteht.

Wenn auf bestimmten Körperstellen über zu lange Zeit zu viel Gewicht lastet, werden die Haut und das darunter liegende Gewebe „gedrückt“. Dadurch kann das Blut in diesem Bereich nicht mehr richtig fließen. Das Gewebe wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Das betroffene Gewebe wird nicht mehr richtig durchblutet und stirbt langsam ab.

Ein Dekubitus ist in der Regel an knöchernen Vorsprüngen, wo nur wenig Fettgewebe vorhanden ist, wie z.B. am Gesäß, Hüften, Fersen und Schulterblättern lokalisiert. Die wichtigste Therapie besteht hierbei aus Druckentlastung durch Lagerung und Mobilisation, sowie Hilfsmitteln wie Weichlagerungsmatratzen und speziellen Sitzkissen. Auch eine eiweißreiche, ausgewogene Ernährung und adäquate Hautpflege wirken sich positiv zur Vermeidung eines Dekubitus aus.

Ulcus cruris (offenes Bein)

Der medizinische Begriff Ulcus cruris bezeichnet schlecht heilende Wunden am Unterschenkeln und deren Ursache zu 90% in einer Mangeldurchblutung begründet liegt. Diese Mangeldurchblutung ist auf krankhafte Veränderungen im arteriellen oder venösen Gefäßsystem zurückzuführen. Wichtig für die Therapie ist eine genaue Diagnose, damit die Ursache der verminderten Durchblutung behoben werden kann.

Diabetisches Fußsyndrom

Diese Wunden sind Spätkomplikationen bei Patienten mit Diabetes mellitus, die am Fuß lokalisiert sein können. Ursache hierfür ist sehr häufig eine Störung im arteriellen Gefäßsystem (partielle arterielle Verschlusskrankheit) in Kombination mit Störungen der Sensibilität. Entscheidend für die Vorbeugung sind eine adäquate Blutzuckereinstellung, tägliche Fußinspektionen und die Vermeidung von Risikofaktoren wie z.B. Rauchen, Bewegungsmangel und ungesunder Ernährung.

Weitere Wundarten:

  • Postoperative Wundheilungsstörungen
  • Tumorbedingte Wunden
  • Fisteln
  • Verbrennungswunden
  • Verschiedenste Hauterkrankungen