Zwerchfellbrüche

Das Zwerchfell ist ein kuppelförmiger Muskel, der Brust- und Bauchhöhle trennt. Seine Hauptaufgabe besteht in der Mitwirkung der Atmung.

Liegt ein Zwerchfellbruch (Zwerchfellhernie oder Hiatushernie) vor, können Organe aus dem Bauchraum durch die Lücke des Zwerchfells in den Brustraum gleiten und in der Lücke eingeklemmt werden.

Meistens betrifft das den Magen und äußert sich z.B. durch Schluckstörungen und Sodbrennen.In der Extrem-Ausprägung befindet sich der komplette Magen im Brustkorb, was dann zusätzlich noch Symptome wie Luftnot oder Kurzatmigkeit hervorruft.

Einige der Symptome lassen sich mit säurehemmenden Medikamenten lindern. Da diese aber bei einer Langzeiteinnahme schwerwiegende Nebenwirkungen haben können bzw. ihre Wirksamkeit verlieren, ist dann die operative Therapie das Mittel der Wahl.

Vor der operativen Therapie wird regelhaft eine Magenspiegelung (Gastroskopie) durchgeführt, mit der die Größenausdehnung der Hernie, aber auch entzündliche Veränderungen gesehen werden können.Ggfs. sind im Rahmen der Operationsplanung weitere Voruntersuchungen notwendig, wie eine Säuremessung des Magens.

Die Zwerchfellbruch-OP (Hiatushernien-OP) wird minimal-invasiv als Bauchspiegelung durchgeführt. Es bestehen mehrere OP-Methoden, wobei die sog. Fundoplicatio nach Nissen die häufigste Methode darstellt. Dabei wird aus Magenanteilen eine Manschette gebildet, die um den unteren Teil der Speiseröhre gelegt wird. Das bewirkt eine Verminderung des Rückflusses von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre (Reflux). Die Nahrung hingegen kann weiter von der Speiseröhre in den Magen transportiert werden.

Oftmals wird diese Operation kombiniert mit einer Gastropexie, bei der der Magen an das Zwerchfell genäht wird, damit er sich nicht mehr verschieben kann und einer Hiatoplastik, bei der die Zwerchfelllücke verkleinert wird, entweder nur durch Nähte oder auch durch Einbringen eines Kunststoffnetzes.

Das offene Verfahren bleibt speziellen Situationen vorbehalten.

Die Operation erfolgt in Vollnarkose und erfordert einen stationären Aufenthalt. Bei unauffälligem postoperativen Verlauf ist mit einer Entlassung am 5. – 6. Tag zu rechnen.Unsere Patienten erhalten regelhaft postoperativ eine Ernährungsberatung. In dieser wird der Patient u.a. dazu angehalten, die Nahrung besonders gut zu kauen und mit reichlich Flüssigkeit ein zu nehmen.

Eine medikamentöse Therapie des Säurerückflusses mit einem Protonenpumpeninhibitor (PPI) ist in der Regel nach der Operation nicht mehr oder allenfalls in niedriger Dosierung erforderlich.