Was ist ein "Bruch"

Ein Bauchdeckenbruch, auch Hernie genannt, ist ein Austritt von Baucheingeweiden in eine Bauchfelltasche durch eine angeborene oder erworbene Lücke.

Zu einem Bruch kommt es meistens an einer anatomischen Schwachstelle, zum Beispiel im Bereich des Nabels oder der Leistenkanäle. Begünstigt wird das Auftreten, wenn eine Bindegewebsschwäche oder nachlassende Gewebefestigkeit im Alter dazu kommen. Auslöser für den Bruch ist dann meistens ein hoher Druck im Bauchraum, wie er kurzfristig beim Husten, Pressen oder Heben schwerer Gegenstände entstehen kann.

Die Operation ist die Standardbehandlung bei Hernien. Bauchwandbrüche bilden sich nie von alleine zurück, im Gegenteil werden sie ohne Therapie meistens größer. Hernien werden bezeichnet nach ihrer Lokalisation bzw. ihrer Entstehungsursache, und zwar unterscheidet man unter anderem zwischen

a.Leistenbrüchen (Inguinalhernie)

b.Schenkelbrüchen (Femoralhernie)

c.Nabelbrüchen (Umbilicalhernie)

d.Oberbauchbrüchen (epigastrische Hernie)

e.Narbenbrüchen

f.Und weiteren wie Zwerchfell-, Parastomal- und anderen selteneren Hernien

Kleine Brüche werden oftmals kaum bemerkt, da sich die Symptome nur unter Belastung zeigen in Form eines Druckgefühls oder ziehender Schmerzen. Wächst die Lücke, bleibt der Schmerz schließlich dauerhaft bestehen, die Betroffenen fühlen sich krank, leiden unter Problemen mit dem Stuhlgang und können die Hernie sogar von außen tasten. In diesem Stadium lässt sich eine Operation oft nicht mehr vermeiden, da im schlimmsten Fall Organe, die durch den Bruch nach außen rutschen, abgeklemmt werden können. In diesem Fall handelt es sich um eine Notfallsituation, und bei bekanntem Bruch und starken Schmerzen in diesem Bereich sollte man sich unverzüglich in unserer chirurgischen Ambulanz vorstellen, um ein Absterben z.B. des Darms zu verhindern.

Zahlen und Fakten

Die Operationen bei Bauchwandbrüchen (sog. Hernien) gehören zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen in den Industrienationen, da diese Erkrankung bei etwa 4% der Menschen auftritt.In Zahlen bedeutet dies, dass ca. 375.000 Hernien-Operationen in Deutschland jährlich durchgeführt werden. 2/3 davon sind Leistenbruch-Operationen.

Besonders häufig sind Männer zwischen 40 und 50 Jahren betroffen. Das Verhältnis Männer zu Frauen beträgt 8:2.

Männer haben ein Lebenszeit-Risiko von 27% einen Bruch zu bekommen, bei Frauen sind es 3%.