OP-Verfahren

Adipositas-Chirurgie wird im Grunde schon seit mehreren Jahrzehnten durchgeführt. Im Laufe der Zeit sind unterschiedlichste Verfahren entstanden. Einige davon haben sich wegen der hervorragenden Ergebnisse bis heute durchgesetzt, andere neue Verfahren werden entwickelt.

Zu den am häufigsten angewandten OP-Methoden gehören die hier aufgeführten:
 

Roux-Y-Bypass

Bei dieser Magenbypass-Operation wird der Magen in zwei Teile getrennt. Eine kleine Magentasche verbleibt am unteren Ende der Speiseröhre, der größere Restmagen bleibt im Bauchraum liegen. Der Dünndarm wird durchtrennt und der untere Abschnitt mit der kleinen Magentasche verbunden. Der obere Abschnitt des Dünndarms wird weiter unten wieder angeschlossen. So kommt es zu einer Umgehung (Bypass) des Magens für die zugeführte Nahrung (rote Pfeile). Sie trifft erst weiter unten mit den Verdauungssäften aus Restmagen, Leber (Gallensäure) und Bauchspeicheldrüse (grüne Pfeile) zusammen. Ab hier wird mit der eigentlichen Verdauung und anschließenden Nährstoffaufnahme begonnen.

Zwei Aspekte spielen bei der eintretenden Gewichtsabnahme eine Rolle. Zum einen ist die kleine Magentasche schnell gefüllt und es tritt ein länger anhalten- des Sättigungsgefühl ein. Die Menge der Nahrungsaufnahme ist begrenzt. Zum anderen treffen die Verdauungssäfte viel später auf die Nahrung. Es bleibt dadurch weniger Darmstrecke für die Nährstoffresorption übrig. Damit wird ein Teil der Nahrung ungenutzt wieder ausgeschieden.

 

 

Omega-Loop-Bypass

Diese Art der Magenbypass-Operation unterscheidet sich von der oben beschriebenen Variante im Wesentlichen in zwei Punkten. Zum einen ist die neu gebildete Magentasche deutlich länger und zum anderen wird der Dünndarm nicht durchtrennt, sondern seitlich am unteren Ende der Magentasche angeschlossen. Die oben beschriebenen Wirkmechanismen zur Gewichtsreduktion bleiben im Grunde die gleichen.

 

Schlauchmagen

Im Rahmen der Schlauchmagen-Operation wird der größte Teil des Magens entfernt. Es verbleibt ein schlauchförmiger Restmagen, der nur noch wenig Nahrung aufnehmen kann. Der Teil des Magens, der bei dieser Operation weggenommen wird, ist für die Produktion des Hungerhormons Ghrelin zuständig. Durch das Fehlen dieses Hormons nach der OP bleibt das unkontrollierbare Hungergefühl aus.

Die Begrenzung der Nahrungsaufnahme durch die Verkleinerung des Magens zu einem Schlauch sowie die drastische Reduktion des Hungergefühls bilden die Grundlage für die Gewichtsabnahme.

 

Magenband

Die Magenband-Operation beinhaltet das Einsetzen eines verstellbaren Magenbandes, welches wie ein Gürtel um den oberen Teil des Magens gelegt wird. Hierdurch kommt es zu einer sanduhrförmigen Einengung, durch die die Nahrung nur sehr langsam transportiert werden kann. Der kleine Vormagen, der sich oberhalb des Magenbandes bildet, ist rasch gefüllt. Schon nach kleinen Portionen entsteht über die Dehnungsrezeptoren ein schnell eintretendes Völlegefühl. Allerdings bleibt ein echtes Sättigungsgefühl häufig aus. Dieser Effekt vermindert die Akzeptanz dieses OP-Verfahrens erheblich. Außerdem ist die positive Auswirkung auf bestehende Begleiterkrankungen deutlich geringer ausgeprägt als bei den oben beschriebenen Verfahren. Dies sind einige der Gründe, warum diese OP-Methode heutzutage kaum noch durchgeführt wird.