Dickdarmtumore

Gegen einige Krebserkrankungen kann heute erheblich mehr als noch vor einigen Jahren getan werden. Dies sowohl in der Behandlung als auch in der Früherkennung. Zu den Krebserkrankungen, die aufgrund einer Früherkennung deutlich seltener bzw. bedrohlich werden, gehören die kolorektalen Karzinome (Dickdarm- und Enddarmkrebs).
Dickdarm- und Enddarmkrebs gehören dennoch sowohl beim Mann als auch bei der Frau zu den zweithäufigsten Krebserkrankungen. Jährlich erkranken in der Bundesrepublik rund 52.000 Menschen an Darmkrebs. Durch Vorbeugung und Früherkennung kann jedoch vielen Menschen geholfen werden.

Ursache

Die Ursachen für die Entstehung sind noch nicht eindeutig geklärt. Familiäre Veranlagung, chronisch entzündliche Darmerkrankungen und Polypen können Auslöser für Darmkrebs sein. Jedoch steht fest, dass zu wenig Bewegung, falsche Ernährung, zu fettes Essen und zu wenig Ballaststoffe ihren Teil zur Entstehung von Darmkrebs beitragen.

Früherkennung / Vorsorge

Ein jährlicher Stuhltest (Hämocculttest – Untersuchung des Stuhls auf Blut) kann von jedem Versicherten ab dem 45. Lebensjahr in Anspruch genommen werden. Frühzeitig erkannt und behandelt, liegt die Heilungschance bei über 90 %. Da es kaum Warnsymptome gibt, sollten die Vorsorgemöglichkeiten unbedingt wahrgenommen werden. Anzeichen für Polypen können Veränderungen des Stuhls sein, in Form und Gewohnheit (Tagesrhythmus). Auch kann es zu Verstopfung oder umgekehrt zu Durchfall kommen. Die sicherste Methode der Früherkennung ist die Koloskopie/Darmspiegelung – ab dem 55. Lebensjahr ist diese eine Regelleistung der Krankenkassen. Diese muss nicht schmerzhaft sein, man erhält schmerzstillende und beruhigende Medikamente. Während der Koloskopie können Polypen mittels einer Schlinge sofort entfernt werden. Bei Verdacht eines Tumors wird sofort eine Gewebeprobe entnommen und zur Untersuchung eingeschickt.

Operationsmethode

Grundsätzlich ist bei einem Tumor im Dick- oder Enddarm eine Operation notwendig. Je früher man diesen Tumor entdeckt, um so weniger muss vom Darm entfernt werden. Bis zur Hälfte des Darmes kann entfernt werden, ohne dass seine Funktion eingeschränkt wird. Der Eingriff erfolgt auch heute noch durch die Bauchdecke. Der Chirurg entfernt hierbei den Teil des betroffenen Darms und alle umliegenden Lymphabflüsse. Bei Operationen am Enddarm kann auch mal der Schließmuskel betroffen sein. Allerdings ist die Operationsmethode heute so verfeinert, dass in den meisten Fällen der Schließmuskel erhalten bleiben kann. Gelegentlich muss auch heutzutage noch ein Anus praeter/Seiteneingang/Stoma angelegt werden. Je nach Größe des Tumors, wird im Anschluss an den Eingriff eine Chemotherapie notwendig. Ein Teil der Eingriffe kann auch minimal-invasiv in Schlüssellochtechnik durchgeführt werden.

Patienten mit dieser Erkrankung werden in unserem Interdisziplinären Bauchzentrum behandelt.

Das diagnostische und therapeutische Vorgehen wird für jeden Patienten in unserer Interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen.

Jeder betroffene Patient erhält ab dem 01.05.2009 einen speziellen Beratungs- und Informationsordner rund um das Thema Darmkrebs mit der Möglichkeit sämtliche Befunde so wie die Ergebnisse der Tumornachsorge zu sammeln.