Schilddrüse

Die Schilddrüse ist ein schmetterlingsförmiges Organ und liegt wie ein Schild vor der Luftröhre unterhalb des Kehlkopfes. Ihre Aufgabe ist es, aus Jod und anderen Bausteinen Hormone zu produzieren, zu speichern und über das Blut an den Körper abzugeben.
Diese Schilddrüsenhormone regeln sämtliche Stoffwechselvorgänge und steuern die Herzschlagfrequenz, die Körpertemperatur, das Wachstum und die Reifung des zentralen Nervensystems und vieles mehr. Wenn die Schilddrüse zu wenig (Schilddrüsenunterfunktion) oder auch zu viele Hormone (Schilddrüsenüberfunktion) zur Verfügung stellt, kann sich in unserem Körper vieles negativ verändern.

Ursachen / Risikofaktoren

Funktionsstörungen der Schilddrüse werden überwiegend durch Jodmangel ausgelöst. Enthalten Nahrung und Trinkwasser zu wenig Jod, kommt es zu einer Vermehrung der Schilddrüsenzellen, um eine optimale Ausschöpfung an Jod aus der Nahrung zu erreichen. Die Schilddrüse vergrößert sich, es entsteht eine Struma, ein Kropf.

Wächst die Schilddrüse nun weiter, kann es zu Knotenbildungen im Gewebe kommen, Atem- und Schluckbeschwerden treten auf. Diese Knoten im Schilddrüsengewebe produzieren teilweise unkontrolliert Schilddrüsenhormone (Überfunktion).

Symptome

Eine Überfunktion der Schilddrüse bedeutet ein „Heißlaufen des Körpers“. Herzjagen, Nervosität, Müdigkeit, Muskelschwäche, Kopfschmerzen, Druckgefühl im Hals, Atembeschwerden in Rückenlage, Schluckstörungen und Engegefühl sind Anzeichen hierfür. Treten diese Symptome auf, wird eine Bestimmung der Schilddrüsenhormone im Blut und eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Eine Schilddrüsenszintigraphie stellt Knoten mit Überfunktion, so genannte „heiße“ Knoten dar. Durch Punktion werden gegebenenfalls Gewebeproben zum Ausschluss bösartiger Veränderungen gewonnen. Allerdings handelt es sich bei dem Großteil aller Knoten (95%) um gutartige Veränderungen.

Operationsmethode

Bei einigen Veränderungen der Schilddrüse ist eine Behandlung mit Medikamenten erfolgreich durchführbar. Bei starker Vergrößerung der Schilddrüse, ausgeprägter Knotenbildung bei Über- bzw. auch Unterfunktion, Verdacht auf bösartige Knoten und zur Verkleinerung des gesamt vergrößerten Organs ist eine Operation unumgänglich. Die Operation wird anhand der Vorbefunde, einer aktuellen Ultraschalluntersuchung und einer Szintigraphie der Schilddrüse ausführlich besprochen und geplant. Vor und nach dem Eingriff sollte vom HNO-Arzt eine Untersuchung der Stimmbandfunktion durchgeführt werden, da diese eng an der Schilddrüse liegen. Durch die Bestimmung der Hormonwerte lässt sich eine evtl. Über- oder Unterfunktion feststellen. Bei gutartigen Knoten (95% aller Knoten) ist ein selektiver Eingriff, d. h. Entfernen der knotig veränderten Schilddrüsenanteile, ausreichend. Dieser kann auch minimal-invasiv durchgeführt werde. Das Ganze geschieht unter Vollnarkose. Die Stimmbandnerven werden in ihrer Funktion mittels Neuromonotoring überwacht, so dass Verletzungen weitgehend ausgeschlossen werden können. Der gesamte Krankenhausaufenthalt dauert nicht länger als 4 Tage. Nach der Verkleinerung der Schilddrüse wird ein Funktionstest durchgeführt, um festzustellen, ob die verbleibende Hormonproduktion ausreichend ist, oder Hormone zugeführt werden müssen.